Schönen Tag, ich möchte Ihre Injektion ausprobieren, habe aber ein Problem im Wandaufbau: Unter dem Putz fand ich unten eine Ziegelreihe, darüber einen Asche-Schlacke-Füllstoff mit sehr wenig Bindemittel – ziemlich rieselfähig. Ich fürchte, beim Bohren über der Ziegelreihe könnte die Schlacke in die Bohrung rieseln. Wie würden Sie als Fachmann vorgehen? Danke im Voraus. Urbánek.
- Milan Urbánek asked 6 Jahren ago
- last edited 6 Jahren ago
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Guten Tag, ich möchte sicherstellen, dass ich Ihre Frage richtig verstanden habe. Ich zitiere den Kern Ihrer Beschreibung: „… Ich habe innen über dem Fußboden eine Ziegelreihe, darauf folgt eine Schlacke-Schüttung mit sehr wenig Bindemittel, also recht rieselfähig. Ich fürchte, dass beim Bohren oberhalb dieser Ziegelreihe – gemäß Ihrer Anleitung – die Schlacke in das Bohrloch rieseln könnte …“. Beim ersten Lesen dachte ich an eine Schlacke-Schüttung in der Fußbodenkonstruktion und an eine von außen durchgebohrte Außenwand in diesen Bereich – dann wäre Ihre Befürchtung nachvollziehbar. Beim genaueren Lesen scheint die Fuge jedoch die erste Lagerfuge über dem Fußboden zu sein; dort liegt keine Boden-Schüttung an, schon gar nicht im Querschnitt oberhalb der Fuge. Wenn Ihnen die Lagerfuge sehr bröselig erscheint, ist das bei Altbauten nichts Ungewöhnliches. Ihre Sorge, dass sich die Bohrlöcher sofort zusetzen und das Injektionsrohr nicht eingeführt werden kann, lässt sich einfach prüfen: Fertigen Sie einen Probebohrung mit Ø 14 mm durch die gesamte Wandstärke (mit kleinem Reststeg). Schieben Sie anschließend ein Rohr/Stab mit max. Ø 10 mm ein (entspricht unserem Füllrohr). So sehen Sie sofort, wie die Ausführung gemäß unserem Verfahren laufen wird – ich bin überzeugt, dass sich das Rohr einführen lässt. Begründung: Die Fuge ist normalerweise nicht höher als der Bohrdurchmesser; der Bohrer schneidet die Fuge im Nennmaß und leicht darüber (ca. 15 mm). Dabei werden Fuge sowie ein geringer Teil der Unter-/Oberkante der angrenzenden Ziegel angefräst – das ist üblich und unproblematisch. Ein massives „Zurieseln“ wäre nur aus den seitlichen Fugenbereichen denkbar. Bei erhöhter Bohrmehlmenge reinigen Sie die Bohrung am besten unmittelbar vor der Injektion mit Druckluft – dadurch lässt sich das Füllrohr problemlos bis zum Bohrungsende einschieben und beim langsamen Zurückziehen mit ausreichender Dosierung die Bohrung vollständig füllen. Ein „Stundenglas-Effekt“ (ständiges Nachrieseln) ist bei einer über Jahrzehnte stehenden Wand in einer Mörtelfuge praktisch auszuschließen. Hypothetisch – dann müssten Ihnen beim Freilegen des Putzes die Fugen ja auch unaufhaltsam herausrieseln, was nicht der Fall ist. Das schreibe ich bewusst überspitzt, um die Unwahrscheinlichkeit zu verdeutlichen. Sollte es sich bei Ihnen wider Erwarten nicht um eine normale Lagerfuge handeln, sondern um eine zweischalige Wand mit Bauabfall in der Hohlschicht, wäre die Lage anders – danach klingt Ihre Beschreibung jedoch nicht. Im Übrigen zeigen alte Häuser häufig bröselige Fugen; das ist weder ein Problem für die Injektion noch für die Statik. Im Gegenteil: Solche Fugen sind sehr saugfähig, was die Aufnahme der Wirkstoffe der AquaStop-Cream begünstigt. Für Rückfragen: In unserer Online-Poradna klicken Sie auf Ihren Fragetitelt; darunter erscheint meine Antwort. Für Nachfragen nutzen Sie das blaue Feld „Weitere Frage stellen“, damit die Kommunikation verknüpft bleibt. Mit freundlichen Grüßen Jiří Schwarz
- adminsanace answered 6 Jahren ago
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